STAR, Integration im Ruderboot


(TV Touring Würzburg 8/2015)

Rudern für Jugendliche mit Fluchthindergrund entstand 2015 aus dem Inklusionsgedanken derRudergemeinschaft Olympos Würzburg. Nach häufig traumatischer Flucht über das Mittelmeer erleben die Kinder in den regelmäßigen Ruderstunden im Mannschaftsboot einen positiven Zugang zum Wasser. Gleichzeitig werden Werte wie Fairness, Teamgeist, Kameradschaft und Verantwortungsbewusstsein vermittelt.

Unter Führung von Helmut Greß (Teilnehmer an Weltmeisterschaften und Paralympischen Spielen als Trainer) sowie Bernd Fleischmann (mehrfacher Weltmeisterschaftsteilnehmer) fanden an der Würzburger Rudermeile seit Anfang August 2015 Ruderkurse für Geflüchtete im Kinder- und Jugendalter statt. Im Jahr 2016 startet das Programm Orientierung durch Sport (OdS), das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert wird. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sportjugend (dsj) wurden zusätzlich nicht nur qualifizierte, pädagogische Unterstützung beim Spracherwerb gegeben, sondern es gab auch einen intensiven Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen, speziell Rudervereinen. Die erfolgreiche Arbeit der ROW bei der Integration wurde von 2017 bis 2019 über das Programm OdS noch intensiviert. Seit 2020 wird das Integrationsprojekt vom ARCW fortgesetzt. 

Durch das Miteinander von Kursteilnehmern und ARCW-Mitgliedern werden auf beiden Seiten interkulturelle Kompetenzen aufgebaut und persönliche Verbindungen über den Bootsplatz hinaus geknüpft. Seit 2015 konnten über 100 Teilnehmenden ruderische Grundkenntnisse vermittelt werden, insgesamt über 200 Jugendliche aus Eritrea, Afghanistan, Syrien, Kurdistan, Ukraine, Somalia und Pakistan nahmen an den Sportangeboten teil.

Das Rudern für Flüchtlingskinder bildete den Ausgangspunkt des STAR-Programms (Starkes Team Außergewöhnlicher Ruderer) der ROW. Dieses sollte Kindern und Jugendlichen, die über eine langfristige Bleibeperspektive in Würzburg verfügen, die dauerhafte Ausübung des Rudersports in den Rudergruppen der ARCW ermöglichen. Im Sinne des Inklusionsgedankens soll der Rudersport daran anknüpfend auch den Eltern der Kinder- und Jugendlichen aus dem STAR-Programm eröffnet werden. Neben der konzeptionellen, fachpädagogischen Betreuung der Sport- und Freizeitangebote, sind die Verantwortlichen des STAR-Programmes damit betraut, die organisatorischen und ökonomischen Rahmenbedingungen des Programms sicherzustellen. Mittlerweile sind gut ein Dutzende der Geflüchteten in den verschiedenen Gruppen des ARCW aktiv - Interessierte weiterhin willkommen!